STORY: Mein Leben als Army Wife

GASTBEITRAG von Esra

Ich wohne und arbeite auf einer Army Base in Georgia und bin umgeben von Angehörigen des Militaers. Mittlerweile ist das für mich die Normalität, aber dem war nicht immer so. Bevor ich meinen Mann kennen gelernt habe, wusste ich so gut wie nichts über die Army und der Begriff  “Army Wife” war mir fremd. Nun bin ich selber eine… und trage diesen Namen mit einem gewissen stolz, den ich bin stolz auf meinen Mann.

Wir Army Wives sind ganz normale Frauen, die sich irgendwann mal in einen Mann verliebt haben der einen etwas aussergewoehnlicheren Beruf hat. Der Beruf eines Soldaten in den USA bringt es mit sich, dass man alle 2-4 Jahre umziehen muss. Manchmal sogar haeufiger. Außerdem muss man damit klar kommen dass man längere Zeit alleine ist, wenn der Partner z.B. für mehrere Monate oder sogar für ein Jahr im Training oder Auslandseinsatz ist. Flexibilität ist ein Pluspunk, denn es kann sich alles innerhalb von einer Woche ändern. Ich dachte z.B., dass wir bestimmt drei Jahre in El Paso wohnen werden. Pustekuchen! Nach 1 ½ Jahren bekam mein Mann “Orders” nach Georgia. Das heißt also auch, dass man sich alle paar Jahre beruflich neu orientieren und sich von liebgewonnen Freunden verabschieden muss.

Home is wherever the Army sends us

Natürlich gibt es viele Vorurteile gegenüber uns Army Wives. Wir waeren faul, speziell wir Deutsche wollten uns nur einen Soldaten angeln um in die USA zu kommen, wir bekommen nur Kinder und sitzen sonst den ganzen Tag nur daheim rum, wir tragen Jogginghosen, trinken entweder Starbucks oder Wein und lästern über andere Army Wives, wir wollen nicht arbeiten (haha), oder wir tragen den Rang unserer Männer und geben damit an… und manches Vorurteil mag vielleicht auf die Ein oder Andere zutreffen. Ich habe jedoch Army Wives kennen gelernt, die studieren, die arbeiten, die ihr eigenes Business haben, die sich sozial engagieren und viel Freiwilligenarbeit leisten, und die füreinander da sind. Das ist nämlich das Tolle an uns: Wir verstehen einander und wissen, wie schwer es manchmal sein kann, so fern von der eigenen Familie und der engsten Freunde von zu Hause. Deshalb unterstützen wir uns, spielen Schwester/ Mama/ Tante und Babysitter, Fahrdienst und Berater.

Es gibt ein Sprichwort unter uns, und bei so manchen Familien hängt es irgendwo an einer Wand hübsch eingerahmt: “Home is wherever the Army sends us.” Das ist der Leitfaden fuer die naechsten Jahre bis mein Mann in Rente geht. Bis dahin machen wir das Beste draus, und blicken positive in die Zukunft. Wann sonst hat man die Möglichkeit alle drei Jahre eine neue Ecke des Landes zu erkunden?!

Mehr zu diesem Thema gibt es auf Esra’s Blog HIER

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