Mein persönlicher Style & der lange Weg dorthin

Wisst ihr was unglaublich schwierig ist im Bezug auf Styling? Seinen persönlichen Style den verschiedenen Lebensumständen anzupassen. Das ist gar nicht so einfach. Ich habe im Leben so einige Styles mitgemacht. Wer nicht? Einen Stil kann man nicht kopieren. Den eigenen Stil zu finden und zu entwicklen ist ein Prozess, der nicht über Nacht passiert.

Die coolen Teenagerjahre

Als Teenager wollte ich stylingtechnisch zu den coolen Girls gehören. Ihr wisst schon, diese schlanken Mädchen mit tiefsitzenden Miss Sixty Hüfthosen und Plateauschuhe von Buffalo. Ja, das war mega IN zu meiner Teenagerzeit. Als Teenager hatte ich noch keinen Stil. Ich wollte immer das tragen was gerade total trendy war. Auch wenn es nicht zu meinem Körper passte. Ich war im Konflikt mit mir selbst. Entweder tragen was gerade Trend ist und mit dem Strom mitschwimmen oder das tragen was einem gefiel und dafür paar komische Blicke der Mitschüler riskieren, weil es kein Mainstream-Styling war? Ich entschied mich oft für ersteres. Man wollte damals, gerade als Mädchen im Teenageralter, doch schließlich jedem gefallen.


„Style is knowing who you are, what you want to say, and not giving a damn.“

-Gore Vidal

 

Hip Hop B*tch

Ich mag nach wie vor Hip Hop und R’n’B Musik. Mit 17 spiegelte sich dieser Musikgeschmack in meiner Kleidung wieder. Ich trug goldene Hoop Ohrringe, Snapbacks und Baggys. Ich glaube es bis heute irgendwie selbst nicht, dass ich solche Sachen trug. Bis auf die Liebe zur Hip Hop Musik ist davon (zum Glück) nichts mehr übrig geblieben.

Rockabilly, Baby!

Mit 19 stand ich total auf das ganze Rockabilly-Zeug. Ich mochte alles mit Sternen, Karos, Kirschen Würfel und Schwalben drauf. Ich trug überwiegend rot, schwarz und weiß. Auf Rockabilly Musik stand ich absolut gar nicht, aber die Mode mochte ich total. Ich weiß bis heute nicht so genau wie ich auf diesen Stil kam, aber ich verfolgte ihn ca. 3 Jahre.

Versuchen wir es mal mit „girly“

Mit 22 startete ich den Versuch mich „girly“ zu kleiden. Ich versuchte mich an Röcken, Kleidern und Shirts aus Spitze. Zu der Zeit war ich viel auf Flohmärkten unterwegs und shoppte gerne Vintage. Der „Girly“ Style sah zwar gut aus, aber irgendwie fühlte ich mich nicht wohl in dieser Art von Kleidung. Es war mir persönlich zu mädchenhaft und eintönig. Ich brauche Kontraste in meinen Outfits.

 

Eine Style-Odyssee

Zwischen 23 und 26 befand ich mich auf einer Art Style-Odyssee. Ich fing an zu mixen und probierte mich an kleineren Stylingbrüchen. Stylebrüche in einem Outfit schaffen ist die Königsdisziplin in der Mode. Es muss gekonnt aussehen, andernfalls sieht man sehr schnell aus wie ein Clown. Notiz: Ich sah nicht nur einmal aus wie ein Clown! Aber Übung macht bekanntlich den Meister. Ich übte schon immer Berufe in kreativen Branchen aus, somit war ich nie an einen Dresscode oder bestimmte Arbeitskleidung gebunden. Dementsprechend konnte ich mich stylingtechnisch immer ausleben und größtenteils das zur Arbeit anziehen was ich wollte. Das half mir persönlich sehr, um meinen eigenen Stil zu finden.


„Fashions fade, style is eternal.“

-Yves Saint Laurent

 

Temporärer Umstand aka. Schwangerschaft

Während einer Schwangerschaft verändert sich der Körper bisschen. Manchmal auch etwas mehr als gewollt. Den Bauchumfang kann man ja irgendwann nicht mehr weg reden und sollte man auch nicht. Eine Schwangerschaft ist ein schönes Erlebnis. Hey, schließlich entsteht ein neues Leben. Das sollte man zelebrieren und nicht versuchen zu verhüllen. Ich hatte bis zum 6. Monat keine Probleme mich noch „vernünftig“ zu kleiden. Bis dato hatte ich auch keine Umstandssachen (ich finde die Sachen unfassbar hässlich). Ich trug entweder schwarze Leggings mit eng anliegenden Long-Shirtd oder coole Sweatpants mit Baumwollpullovern. That’s it! Zugegeben, ich hatte am Anfang große Probleme mich von meinem Styling zu „trennen“. Zum Glück ist diese Styleveränderung aber nur temporär. Ich konnte nicht direkt nach der Schwangerschaft zurück zu meinem alten Styling. Es hat ungefähr 6 Monate gedauert bis mir meine alten Klamotten wieder gepasst haben.


„Style is a reflection of your attitude and your personality.“

– Shawn Ashmore

Heute? Habe ich mein persönlichen Stil gefunden?

Nunja, ich würde mal behaupten, dass ich meinen Stil gefunden habe, aber diesen immer mal wieder gerne anpasse und in Details verändere. Müsste ich meinen Stil einen Namen geben, dann wäre es casual-sporty-chic. Ganz genau definieren kann ich meinen Stil immer noch nicht. Ich lege den Schwerpunkt mittlerweile mehr was zu meiner Körperform und Größe passt, als auf Trends. Der Wohlfühlfaktor muss natürlich auch stimmen. Das Mutter-Sein hat auch nochmal dazu beigetragen, dass ich meinen Stil angepasst habe. Ich liebe Mode und gutes Styling weiterhin, allerdings kann ich es mir einfach nicht mehr erlauben Stunden vor dem Spiegel zu verbringen und mein Outfit bis ins kleinste Detail zu optimieren. Ich möchte es auch ehrlich gesagt nicht mehr. Mir ist die Zeit mit meiner Tochter wichtiger geworden.


“Style is very personal. It has nothing to do with fashion. Fashion is over quickly. Style is forever.”

-Ralph Lauren

Photo Credit: Ricarda Rahm

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