It is what it is

Wisst ihr was mich manchmal auf die Palme bringt? Wenn Mitmenschen anfangen aufgrund von Aussehen, Herkunft oder Sichtweise, zu beurteilen und verurteilen. Ich nenne euch ein paar Beispiele aus dem Alltag.

Wann fangen unsere Mitmenschen damit an zu verstehen, dass die eigene Perspektive nicht die einzige ist?

Als Mutter oder Elternteil gerät man ab und zu in Diskussion mit anderen Eltern. Ok, so weit, so gut und eigentlich ein ganz normales Sozialverhalten. Sobald man aber ein Thema anspricht, was in den Augen des Gesprächspartners „so gar nicht akzeptabel ist“, wird automatisch verurteilt. Sätze wie: „Warum lässt du dein Kind, dieses & jenes machen? Das würde in unserer Familie nie vorkommen“ oder „Mit einem Kind hast du noch keine Erfahrungen“ sind nur ein zwei von vielen Aussagen.

Ich frage mich in solchen Momenten immer, ob sich diese Menschen selbst reden hören. Mal ganz davon abgesehen, dass solche Aussagen mehr als respektlos sind und verletzend sein können, finde ich dass es auf einen unfassbar hässlichen Charakter schließen lässt.

It ain’t gonna change, so deal with it or don’t.


Wir müssen mal in uns selbst hineinblicken, uns selbst untersuchen und aufhören, so viel Zeit damit zu verbringen, darauf zu achten, was andere tun, wie sie es tun und warum.

Ich komme ursprünglich aus Bosnien, aber lebe schon mittlerweile seit über 25 Jahren in Deutschland. 2017 bekam ich endlich die deut. Staatsbürgerschaft. Yeah! Wenn Mitmenschen mir mit der Frage „Du bist doch eigentlich nicht deutsch, oder?“ um die Ecke kommen, dann verdrehe ich innerlich jedesmal die Augen. Frage dann aber höflich, warum es denn eine Rolle spielt, dass so explizit zu wissen? Aber hey mal im Ernst, was soll man denn auf so eine Frage antworten?

Warum ist die Frage der Herkunft oder des Ursprungs so wichtig für einige? Vielleicht sind wir einfach faul oder zu engstirnig dem Menschen eine Chance zu geben und sich mit ihm intensiver zu beschäftigen. Vorab kategorisieren und in Schubladen zu stecken ist ja so viel einfacher.

Hallo Vorurteile!

Ich darf mir schon seit Jahren anhören was für einen Stil ich habe. In der Regel nehme ich es generell als Kompliment, wenn sich jemand zu meinem Stil äußert. Das bedeutet, dass ich der Person aufgefallen bin und sie sich mit mir beschäftigt. Finde ich eigentlich ganz cool. Aber oft fallen Sätze wie „Dein Stil passt nicht zu deinem Alter oder zum Mutter-Sein.“ Ah, move on! Was hat den z.B. mein Kleidungsstil mit meinen Qualität als Mutter zu tun? Rein gar nichts! Nur weil ich gerne unkonventionelle und nicht „altersgerechte“ Sachen trage, heißt das noch lange nicht, dass mein Erziehungsstil flapsig ist oder ich mich nicht über Wirtschaft und Politik unterhalten kann.

Ein bisschen mehr Offenheit und Toleranz gegenüber unseren Mitmenschen und deren Lebensumständen würde uns allen gut tun. Ein Grundsatz aus der praktischen Ethik besagt: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“ Treffender könnte man es nicht sagen.

It is what it is. Accept it and move on.

„Wir sollten uns niemals ein Urteil über das Leben eines anderen erlauben, denn jeder Mensch kennt nur seinen eigenen Schmerz und seine eigenen Entsagungen. Es ist das eine, sich zu fühlen, als sei man auf dem richtigen Weg. Aber es ist etwas anderes, zu denken, dass der eigene Weg der einzig richtige sei.“ -Paulo Coelho

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