Warum ein Grundvertrauen in der Erziehung wichtig ist

Ich bin zwar im Februar geboren und demnach ein Winterkind, aber im Herzen bin ich ein richtiges Sommerkind. Ich verbinde mit fast jedem Sommer unendlich viele schöne Erinnerungen. Besonder als Teenager habe ich wahnsinnig viel im Sommer erlebt. Ich war in den Sommermonaten immer mit Freunden oder Familie unterwegs. Es gibt dutzende schöne Sommertmomente an die ich mich gerne zurückerinnere. Sommer ist für mich der Innenbegriff von Freiheit und Gelassenheit.

Es gab zwei Dinge, die einen entscheidenden Teil dazu beigetragen haben, warum ich mich gerne an die Sommertage meiner Kindheit und Teenagerzeit zurückerinnere. 1. Wir wohnten damals in einer Kleinstadt. Jeder kannte quasi jeden und alles war ziemlich vertraut und übersichtlich. Wie das halt so in kleineren Städten ist. 2. Meine Eltern waren weder Helikoptereltern, noch Kontrollfreaks gegenüber mir und meiner Schwester. Klar, wir hatten auch unsere Pflichten als Kinder, aber auch viele Freiheiten. Ich bin der Meinung, dass Vertrauen Kinder stark macht.

 

Vertrauen ist das Fundament, auf dem alle unsere Entwicklungs-,

Bildungs- und Sozialisierungsprozesse aufgebaut werden.

 

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Speziell in den Sommermonaten gab es selten geregelte Uhrzeiten, wann ich z.B. Zuhause sein musste. Sätze wie, „Du bist vor Sonnenuntergang zuhause““ habe ich nie von meinen Eltern gehört. Es gab ein Grundvertrauen zwischen mir und meinen Eltern. Ich durfte so lange draußen bleiben wie ich wollte und im Gegenzug dazu musste ich meinen Eltern immer sagen, wo und mit wem ich unterwegs war. Übrigens: Ein Handy hatte ich damals noch nicht. Klar, ich hätte sie anlügen können. Tat ich nicht. Ich hatte einfach (habe ich immer noch) zu viel  Respekt vor meinen Eltern. Und wisst ihr wie lange ich als Kind meistens im Sommer draußen war? Gar nicht so lange, wie man es vielleicht vermuten würde. Es gab ja keine Zeiteinschränkung. Ich hätte im Prinzip bis Mitternacht draußen bleiben können. Ich war immer diejenige im Freundeskreis, die am längsten draußen bleiben durfte. Ich denke, hier traf ein bekanntes Erziehungsphänomen zu: Der Reiz des Verbotenen. Mich hat es einfach nicht gereizt länger draußen zu bleiben, weil ich durfte ja solange wie ich wollte. Meistens war ich aber gegen 21 Uhr schon zuhause.

 

Ich hoffe, ich kann zu Lili auch so eine Beziehung aufbauen,

wie meine Eltern es zu mir getan haben.

 

Bettgehzeiten sind auch so ein Thema im Sommer. Ich hatte im Sommer kein bestimmte Zeit wann ich ins Bett musste. Wie handhaben wir das momentan bei Lili? Lili ist noch keine 2 Jahre und wir haben, vor allem nicht im Sommer, noch keine festen Bettgehzeit. Wenn ich ehrlich bin, dann fällt es wahnsinnig schwer mein Kind gegen seinen Willen und bei 28°Grad Außentemperatur um 19 Uhr ins Bett zu bringen. Wir gehen oft noch nach Sonnenuntergang auf den Spielplatz oder in den Park und lassen Lili sich nochmal richtig austoben. In der Regel komme ich dann auch etwas runter vom stressigen Alltag. Lili spielt meistens quicklebendig an der Wasserpumpe oder klettert irgendwo hoch. Irgendwann kommt der Punkt an dem sie plötzlich das Interesse an allen Spielereien verliert und nur noch nachhause will. Dann geht’s auch wirklich nachhause. Gegen 21:45 Uhr wird sie dann einfach müde und schläft meistens auf der Couch ein. Sie wird leise in ihr Bettchen getragen.

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Die Bilder sind in Heidelberg entstaden ❤️

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